Heiligenseer Kanu - Club e.V.

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HKC-Jugendfahrt  25.-29.07.2016


Am Montag den 25.07.2016 trafen sich die Kinder und Jugendlichen des HKC, um gemeinsam die Ferienfreizeit 2016 zu beginnen. Wir fuhren bis Grünau, wo wir im Paddelverein GK90 bereits unseren beladenen Bootshänger mit den drei Booten vorfanden. Die Boote wurden gemeinsam abgeladen, zu Wasser gelassen, eingeteilt und beladen. Die zwei größeren Booten Thor und Rán hatten 10 Bänke, das kleinere Boot Jedermann hatte6Bänke. So setzte sich jeder in sein Boot, verstaute seine Sachen um sich herum und machte es sich gemütlich. Das Essen und weitere Küchensachen fanden in den großen Booten ebenfalls ihren Platz. Wir stachen in Richtung Norden auf der Dahme in See und begannen uns an das Paddeln im Kanadier zugewöhnen, was für uns Kajakfahrer durch die einseitige Paddelart ungewohnt war. Insbesondere die Steuerleute brauchten ihre Zeit, bis sie ihre langen Boote voll unter Kontrolle hatten. Nach einiger Zeit landeten wir an einer öffentlichen Badestelle an, luden das Essen aus und machten eine Mittagspause mit Essen und Baden. So genossen viele beim ausgiebigen Planschen oder schwimmen unsere kleine Pause.

Jetzt konnte sich die Gruppe auch in Ruhe besser kennlernen. Auch wenn wir alle HKCer sind, kennt man sich meist nur in seinen Trainingsgruppen und hat dabei auch viel mit gleichaltrigen zu tun. Wir waren aber eine sehr gemischte Gruppe von vielen Kindern und Jugendlichen von 8 – 14 Jahren, sowie den Jugendlichen von 16 – 20 Jahren, von denen die Kinder einige aus dem Verein vor allem als Trainer kennen. Als letztes bliebe dann noch ich, der Jugendwart und Organisator als älteste Person Ende zwanzig. Da ich nur in erwachsenen Sportgruppen aktiv bin, kannte ich noch niemanden so richtig und konnte nun auch beginnen mich mit allen bekannt zu machen.

Nach ausgiebigem Toben und als auch der Letzte satt war, räumten wir unsere Boote wieder ein und fuhren weiter. Die Strecke ging weiter die Dahme rauf, bis wir die „Alte Spree Köpenick“ erreichten, um dort beim ansässigen Paddelverein Rotation Köpenick unsere Boote zu entladen und die Zelte aufzubauen.

Der Paddelverein Rotation bietet neben Rennsport auch Kanupolo an, was wir gerne ausprobieren durften. Polo war für uns dann doch eher eine Mischung aus ernstzunehmendem Spielen, Planschen, Schwimmen oder einfach nur Quatsch machen. Jedenfalls fand jeder etwas zum Beschäftigen und verbrachte den sehr sonnigen und warmen Tag mehr oder weniger im Wasser.

Recht pünktlich zu 19 Uhr stand Spaghetti Bolognese auf dem Tisch und alle machten sich mit viel Eifer über das Essen her. Zum Nachtisch gab es, passend zum warmen Wetter, Eis und kaum hatte man aufgegessen,plagte einen wieder der Bewegungsdrang. Ich kramte in meiner imaginären Spieleideenkiste und schlug das Spiel „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“ vor. Das heißt also die Gruppe rannte ganz üblich von einer Seite des Spielfeldes zur anderen und versuchte dabei nicht von den anfänglichen zwei Fängern in der Mitte gefangen zu werden. Jedoch ging es bei meiner Version des Spiels bei den Fängern nicht darum die vorbei Rennenden einfach abzuschlagen, sondern ein vorbei Laufender wird nur zum Fänger, wenn er nicht mehr den Boden berührt. Sodass die beiden Fänger am Anfang eher Kleinere aus der Gruppe heraussuchten, um sie hochzuheben. Am Anfang ging es noch etwas schleppend –  gerade die Größeren gingen noch schlendernd durch das Feld – aber irgendwann schafften es auch ca. zehn 8 -14 jährige einen 18-jährigen hochzuheben. Vor allem dieses Gerangel machte allen viel Spaß und stärkt dabei den Gemeinschaftssinn, den Gruppenzusammenhalt und baut Berührungsängste ab. Nach diesem Spiel waren die ersten dann auch müde, nur ein paar andere gingen noch einmal im Wasser toben. Anschließend war es für alle an der Zeit in ihr Zelt zu gehen.


Während am Montag alle noch vor Energie strotzten und ich mich schon fragte wie viel man eigentlich toben kann ohne müde zu werden, so präsentierte sich mir am Dienstagmorgen ein anderes Bild. Nach dem Wecken trotteten alle Teilnehmer doch sehr langsam aus ihren Zelten und diesmal wollte auch keiner gleich schwimmen gehen. So begannen wir unsere Zelte langsam abzubauen und beluden die Boote. Wir hatten ein entspanntes und ausgiebiges Frühstück und machten uns dann mit unseren Booten auf, um unsere längste Tagesetappe anzutreten. Wir fuhren ostwärts aus der „Alten Spree Köpenick“ heraus auf die Müggelspree und weiter östlich auf den Müggelsee. An diesem Tag hattenwir sehr viel Glück mit dem Wetter,da es windstill war, sodass wir die kürzeste Route quer über den See nehmen konnten. So überquerten wir den großen Müggelsee und erreichten den kleinen Müggelsee, um dort an einer Badestelle anzulegen, um eine Mittagspause zu machen. Es gab wieder verschiedenes zu essen, es wurde Baden gegangen oder einfach nur Sonne am Strand getankt. Viele waren dabei wieder im Wasser am Toben und im Vergleich zum Vortag war sehr schön zu beobachten, wie nun die Kleineren mit den Großen spielten.

Wir hatten eine tolle Pause, mussten aber natürlich weiter, um unser Ziel zu erreichen. Alles verstaut in den Booten und jeder wieder an Bord, fuhren wir zurück auf die Müggelspree und weiter gen Osten. Kurz vor dem Dämmeritzsee bogen wir südlich ab auf den alten Spreearm und nach anfänglichem Suchen landeten wir auf dem Vereinsgelände der KVK (Köpenicker Kanu Vereinigung) an. Das Grundstück des sehr kleinen Paddelvereins mit einer großen Wiese gefiel allen prombt. Nachdem alles aufgebaut und erkundet war, gingen wir alle gemeinsam einkaufen, damit das viele Essen und die Getränke für den verhältnismäßig weiten Weg mit einer Vielzahl helfender Hände zurückgetragen wurde.

Nach dem Essen wurde wieder gespielt. Aufgrund der guten Resonanz des Vortages spielten wir wieder „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“, was allen viel Spaß machte bis ein Nachbar über den Lärm protestierte und wir das spielen einstellen mussten. Am Ende gingen alle Teilnehmer friedlich und leise, pünktlich zu 22:00 Uhr in ihr Bett. An dieser Stelle muss ich ein großes Lob an alle aussprechen, wie toll das funktioniert hat.


Als am Mittwochmorgen die Sonne aufging, waren alle nach der langen Nacht gut erholt. Um eine Abwechslung nach der frühen Nacht zu geben stiegen wir diesmal sofort in die Boote, nahmen das Essen mit und frühstückten angeleint auf dem Wasser. Die drei Boote bildeten dabei eine Insel und das Essen wurde auf Zuruf durch die Reihen gereicht. Außerdem wurde getobt und geschwommen. Zurückim KVK erfuhren wir von Vereinsmitgliedern, dass der KVK leider nur wenige Mitglieder hat und niemand unter 50 Jahren alt ist. Dabei wurde eine deutliche Bewunderung unserer Jugend entgegengebracht, die nicht nur sehr viel zählig, sondern auch so „wohl erzogen“ sei.

Wir verließen den KVK und begannen unsere Etappe durch den Gosener Graben. Ein wundervoll naturbelassener Fluss, der sich vollkommen ursprünglich durch unangetastete Natur schlängelt. Der Graben erinnerte sehr an den Spreewald und so vermerkten wir, dass man Tiere, vor allem aber Seevögel sehen kann, wenn man ganz ruhig ist. Wir glitten also in vollkommener Stille durch das Wasser und bekamen Eisvögel und ein Reh zu sehen.

So verließen wir nach einiger Zeit den Graben und kamen auf den Seddinsee. Kaum hatten wir die Ruhe der Natur verlassen, kam eine allgemeine Lautstärke zurück und es wurde nach Mittag verlangt. Wir legten an einem Strand an, luden das Essen aus und es wurde gegessen, gespielt und gebadet. An diesem Tag, wieder von der Sonne verwöhnt, ging es im Wasser wild her.Ganz bald waren alle im Wasser und tollten miteinander rum. Es wurde sich zum „Schweinchen in der Mitte“gruppiert und die Gruppehatte viel Spaß beim Ballspielen und Planschen.Die Stimmung war wirklich sehr gut, dennoch mussten wir leider weiter zu unserer nächsten Station, vor allem weil Regen und Gewitter angekündigt war. Wir fuhren den Seddinsee südwestlich weiter bis zur Dahme und bogen dann nördlich ab, auf die große Krampe. Diese fuhren wir bis fast zum Ende. Auf dem letzten Kilometer merkte man schon das nahende Gewitter, da es sich zuzog und weit entfernt Donner zu hören war. Das spornte nun alle  an, am Ende noch einmal einen Schlussspurt einzulegen, sodass wir trocken am KSC ankamen. Das drohende Unwetter forderte Eile beim Entladen der Boote und Aufbauen der Zelte und als alles erledigt war, fing es auch sehr stark zu regnen an. Zum Glück hat der Verein ein großes Clubhaus, das genug Platz für uns alle bot. Während es draußen nun stürmte und der Regen sich in unsere Kanadier ergoss, spielten wir im Trockenen gemütlich ein Spiel. Bei diesem sitzt man im Stuhlkreis und rutschtvon Stuhl zu Stuhl. Am Anfang des Spiels werden Karten aus einem üblichen Rommé-Blatt verteilt und jeder merkt sich die gezogene Farbe. Immer wenn die eigene Farbe aufgerufen wird, darf man einen Stuhl weiter rutschen. Der Spaß an dem Spiel besteht darin, dass nicht immer jeder weiter rutschen darf. So bilden sich imLaufe des Spiels Stapel von Menschen, die bis zu siebent aufeinander sitzen,da immer nur die oberste Person weiter darf. Wenn ausgerechnet Kleinere unter Größeren sitzen, ist es ein Spaß für alle Beteiligten. Nach einigen Runden legte sich draußen auch wieder der Regen und zum Glück sind wir vom Unwetter verschont geblieben. Die Sonne kam auch sofort wieder heraus und alle rannten zum Wasser um Schwimmen zu gehen. Später wurde gegessen und heute durfte auch mal etwas länger aufgeblieben werden, bis alle dann müde ins Bett fielen.


Am Donnerstagmorgen hatten wir jede Menge Zeit, sodass wir unsere Zelte in aller Ruhe abbauten und Frühstück aßen. Durch den Regen am vorigen Tag hatten wir die Innenräume etwas verdreckt und wir wollten unseren Gastgebern in guter Erinnerung bleiben, weshalb wir im Verein noch geputzt haben. Da jeder mithalf war das Fegen und Wischen auch schnell getan.

Wir traten unsere letzte Etappe an. Wir fuhren die große Krampe in südlicher Richtung zurück und bogen dann nordwestlich auf die Dahme. Mit eingelegter Mittagspause erreichten wir dann recht früh die Regattastrecke in Grünau. Als Höhepunkt zum Abschluss stoppten wir die Boote, richteten uns aus und fuhren ein letztes gemeinsames Rennen gegeneinander. Das Rennen machte allen viel Spaß und so fuhren wir zu GK90 und beendeten damit unsere Paddeltour. Wir entluden nun zum letzten Mal die Boote, verluden sie auf den Hänger und begannen mit dem Vorbereiten der Nacht und des Abendbrotes. Der Paddelverein GK90 empfing uns sehr nett, wir durften alle Räumlichkeiten benutzen, sowie den Kicker und den Billardtisch. Abends grillten wir undhatten damit ein ausgiebiges Abschlussessen. Anschließend saßen wir noch am Lagerfeuer und rösteten Marshmallows.

Die Nacht war leider sehr regnerisch, es blieben aber die meisten von uns trocken und so verluden wir nach dem Frühstück die restlichen Sachen im Hänger.Mit der S-Bahn fuhren wir nach Heiligensee zurück. Im HKC halfen alle tatkräftig beim Entladen, Verladen und Putzen der Boote, sodass wir recht bald fertig waren und alle nach Hause gingen.


Schlussendlich bleibt für mich nur zu sagen, dass ich sehr freudig überrascht über die große Teilnehmerzahl war. Die ganze Woche hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich habe mich sehr gefreut mit einer so tollen, gut erzogenen Gruppe unterwegs zu sein. Mich freute die hohe Affinität aller Teilnehmer zum Wasser. Diese führte dazu, dass immer gebadet und geplanscht wurde und auch in den Pausen die meisten in den Boote sitzen blieben. Ebenso gefiel mir der gegenseitige Respekt aller miteinander in der Gruppe.

Somit hoffe ich auf weitere spannende Aktivitäten mit den Kindern und Jugendlichen im HKC und sehe zukünftigen Aktivitäten freudig entgegen.


Euer Jugendwart


Marc

 


Jugendregatta 2022

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